Dysmate-Tests dienen der Erkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Das Verfahren basiertauf langjähriger Forschung an der Arktischen Universität Tromsø in Norwegen und besteht aus einem Screening-Test und einem Follow-Up-Test.
Wir normieren derzeit die deutsche Version der Dysmate-Tests in Zusammenarbeit mit Forscher:innen der Europa-Universität-Flensburg und der Universität Potsdam.
Wenn Sie an der Normierungsstudie teilnehmen möchten, senden Sie eine E-Mail an andrea.anderson@uni-flensburg.de oder florian.koch@uni-potsdam.de.
Teilnehmer:innen der Normierungsstudie erhalten eine kostenlose Zertifizierung und nach Abschluss dieser Studie ein Abonnement für die Tests.
Die Screening-Tests dauern in der Regel 30 Minuten und können mit der gesamten Klasse durchgeführt werden. Die Follow-Up-Tests dauern ca. 12 Minuten und werden von einzelnen Schüler:innen gemeinsam mit zertifizierten Testleiter:innen durchgeführt. Aus statistischen Berechnungen der Standardisierungsstudien in Norwegen geht hervor, dass die Tests sehr gut geeignet sind, um zwischen Personen mit und ohne LRS zu unterscheiden.
Das Störungsbild einer LRS ist vielseitig und höchst individuell. Ein Verfahren wie Dysmate ist in Deutschland dringend notwendig, weil bisherige Tests für die Sekundarstufe entweder nur die Leseleistung oder die Schreibleistung abtesten, jedoch nicht beide Domänen gleichzeitig. Auch weitere wichtige Aspekte wie die Phonologische Bewusstheit, das Arbeitsgedächtnis und die Benennungsgeschwindigkeit werden in bisherigen Verfahren nur vereinzelt oder noch gar nicht berücksichtigt. Dysmate kann Schwierigkeiten in verschiedenen relevanten Bereichen mit einem einzigen Test abbilden und somit mit größerer Genauigkeit ein LRS-Risiko identifizieren.
Darüber hinaus ist Dysmate komplett digital und lässt sich deshalb schneller ausführen und auswerten. Das Verfahren macht den Lehrkräften die Diagnose damit wesentlich leichter und Klassen können ohne viel Aufwand innerhalb von einer halben Stunde gescreent werden. Dysmate ist als eine Entlastung für die Schule gedacht; die Bemühungen an der Normierungsstudie teilzunehmen, zahlen sich deshalb für das Schulsystem und die Unterrichtspraxis aus.
Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten bleiben bei vielen Schüler:innen in der Grundschule noch unerkannt. Probleme treten oft erst in höheren Klassenstufen in Erscheinung, wenn die Komplexität und Länge von Texten zunimmt und deshalb die Anforderungen an die Lese- und Schreibleistungen steigen. Im vergangenen Jahr haben Forscher:innen der Europa-Universität- Flensburg und der Universität Potsdam daran gearbeitet, das Verfahren Dysmate für Schüler:innen der Sekundarstufe I (genannt Dysmate-Y) an das Deutsche anzupassen.
🔹 Jetzt sind wir bereit, eine Normierungsstudie in Deutschland durchzuführen.
Hiermit laden wir Schulen aus den Bundesländern Brandenburg, Berlin, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen dazu ein, an der Normierungsstudie teilzunehmen.
Teilnehmende Schulen erhalten einen kostenlosen Zertifizierungskurs für beteiligte Lehrer:innen sowie ein kostenloses einjähriges Abonnement für jede Klasse, die die Schule beisteuert (außer in Baden-Württemberg aufgrund der nicht vorhandenen Genehmigung des kostenfreien Abonnements durch das Ministerium).
Beispiel: Wenn eine Schule drei Klassen beisteuert, kann die Schule entweder ein Jahresabonnement für drei Lehrkräfte oder ein Dreijahresabonnement für eine Lehrkraft der Schule erhalten. Der Arbeitsaufwand für die Erhebung von Daten für eine ganze Klasse wird für eine Lehrkraft auf etwa 12 Stunden geschätzt: zwei Stunden für die Verwaltung der Einverständniserklärungen, drei Stunden für die Erlangung der Zertifizierung durch den Online-Kurs, eine Stunde für die Durchführung der Screening-Tests einer Klasse und sechs Stunden für die Durchführung von Nachuntersuchungen(Follow-Up-Tests) mit den einzelnen Schüler:innen (15 Minuten pro Person mit etwa 40% der Klasse).
Teilnehmende Lehrer:innen absolvieren zunächst einen dreistündigen digitalen Zertifizierungskurs, indem sie Informationen zu Themen des Schriftspracherwerbs, Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, des Testaufbaus und der Testdurchführung erhalten und kleine Quizfragen beantworten.
Die zuständigen Universitäten, die Europa- Universität-Flensburg und die Universität Potsdam, stellen sicher, dass Informationen, Einwilligungsformulare und personenbezogene Daten gemäß deutschem Recht behandelt werden. Die gesammelten pseudonymisierten Forschungsdaten werden Eigentum der Europa-Universität-Flensburg und der Universität Potsdam sein. Literate AS, das Unternehmen hinter Dysmate, erhältanonymisierte Daten, um den Dysmate-Test in Deutschland einzuführen. Das Forschungsprojekt, das die Normierungsstudie umfasst, wurde vom Ethikrat und dem Datenschutzbeauftragten der Universität Potsdam, sowie den Ministerien der oben genannten Bundesländer genehmigt, bzw. befindet sich teilweise aktuell noch im Prozess der Genehmigung einiger Bundesländer.
Weitere Informationen zu Dysmate finden Sie unter www.dysmate.de
Besuchen Sie unseren kostenlosen Mini-Kurs, um mehr über Lese- und Schreibschwierigkeiten und Dysmate zu erfaren.
Registrieren Sie Ihre Schule für die Normierungsstudie, indem Sie nach Rücksprache mit Ihrer Schulleitung eine E-Mail an andrea.anderson@uni-flensburg.de oder florian.koch@uni-potsdam.de senden.